ray Filmmagazin » Fantasy » Zathura

Zathura

Zathura

| Sonja Greiner |

Alter Stoff, neu verpackt: „Zathura“ ist „Jumanji“ im Weltraum, eine Geschichte zweier Brüder, die in einer abenteuerlichen Fantasiewelt zueinander finden.

Werbung

Mit Zathura liefert der Kinderbuchautor Chris van Allsburg die Vorlage für eine weitere Verfilmung ab. Nach Jumanji und Der Polarexpress findet bereits sein dritter Roman den Weg auf die Leinwand. Zathura kann man als Variante von Jumanji ansehen: Auch Zathura ist der Name eines Brettspiels. Es entführt die ungleichen Brüder Walter und Danny in die Weiten des Weltraums. Während die Protagonisten von Jumanji im Urwald gegen wilde Tiere kämpfen müssen, sind Walter und sein jüngerer Bruder Danny gezwungen, sich gegen Raumschiffe und Roboter zur Wehr zur setzen. Dass sie das mysteriös erscheinende Spiel nur gemeinsam meistern können, realisieren die beiden erst nach und nach.

Anders als etliche Fantasiefilme, die sich futuristischer Motive bedienen, kommt Regisseur Jon Favreau in seiner Komödie mit bemerkenswert wenigen Spezialeffekten aus. Die Zorgonen, die Walter und Danny im Spielverlauf besiegen müssen, sind keine computeranimierten Monster, sondern kostümierte Schauspieler, die wie eine Kreuzung aus Krokodil, Leguan und dem T-Rex aus Jurassic Park erscheinen. Anstatt mit Außerirdischen voll gestopfte Raumschiffe auftauchen zu lassen, konzentriert sich Favreaus Inszenierung auf die Persönlichkeitsentwicklung der Protagonisten. Walter schenkt seinem kleinen Bruder anfangs kaum Aufmerksamkeit, Danny wiederum wünscht sich nichts sehnlicher, als eben diese Beachtung seines Bruder zu finden. Die Konflikte zwischen den beiden vermag auch ihr liebevoller, aber etwas zerstreuter Vater (Tim Robbins) nicht zu mindern.

Erst als ein Astronaut auftaucht, sich dabei als erwachsener Walter entpuppt, der schon seit Jahren im Spiel Zathura gefangen ist, greifen die Brüder aktiv in die Gestaltung des Spiels ein – ebenfalls ein an Jumanjiangelehntes Element. In den Köpfen der Kinder vermischen sich zusehends Fantasien mit alltäglich erfahrenen Lebenswirklichkeiten. Kämpfe gegen diverse Androiden und Ausweichmanöver vor Meteoriten spielen sich in inmitten ihres Hauses ab, das plötzlich frei wie ein Raumschiff im Weltraum schwebt. Favreau setzt in Zathura das zentrale Motiv von van Allsburgs Romanen konsequent um: Die Welt der Ordnung begegnet einer Welt der Fantasie, die Synthese dieser beiden Welten vermag jeder Bedrohung zu trotzen.