The Alibi

The Alibi

| Christian Simon |

Ray Elliott verschafft Fremdgehern das perfekte Alibi. Als es bei seinem neuesten Kunden zu einem unangenehmen Zwischenfall kommt, muss er mit einem alten Vorsatz brechen und seine Fähigkeiten für das organisierte Verbrechen einsetzen.

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Angeblich betrügen vier von zehn Männern und eine von zehn Frauen ihre Partner. Ray Elliott (Steve Coogan) hat auf diesem Umstand ein florierendes Geschäft aufgebaut: Er liefert wasserdichte Alibis für Fremdgänger. Mit der Zeit hat er jedoch genug vom Betrügergeschäft und findet in der schlagfertigen Lola (Rebecca Romijn) eine potenzielle Nachfolgerin.

Die ehemaligen Werbefilmer Kurt Mattila und Matt Checkowski werfen in ihrem unterhaltsamen Spielfilmdebüt Alibi einen äußerst unromantischen und fast zynischen Blick auf feste Beziehungen. Es wird gelogen und betrogen und – dank Ray – auch damit davongekommen. Sind die Wege, die er findet, um seinen Klienten den stressfreien Seitensprung zu ermöglichen, ohnehin schon amüsant, schaltet der Film einen Gang höher, als die Dinge irgendwann nicht mehr so laufen wie geplant.

Ray muss seine Kontakte ins kriminelle Milieu spielen lassen, um seinen neuesten Kunden (James Marsden) zu schützen und stolpert dabei schließlich über seinen eigenen Plan. Wenig später muss er sich kriminell organisierter Mormonen und weniger organisierten Straßenschlägern erwehren und ist hauptsächlich damit beschäftigt, seinen Kopf zu retten.

Alibi ist oberflächliches Unterhaltungskino – aber kein schlechtes. Leichtfüßig und ironisch erzählen Mattila und Checkowski von einem Protagonisten, der sich trotz aller Erfahrung und Souveränität mit jeder Filmminute in größere Schwierigkeiten verstrickt.

In Ergänzung zu dem dezent schwarzen Humor des Drehbuchs ist die Kurzweiligkeit des Films insbesondere dem gut gelaunten Schauspieler-ensemble zu verdanken. Alle wissen ihre konsequent funktional und weitgehend eindimensional geschriebenen Figuren mit genügend Leben zu füllen, dass Charaktere und Geschichte aller Formelhaftigkeit zum Trotz gut funktionieren. Die um die zahlreichen, oft überzeichneten Charaktere gesponnenen Subplots verweben sich im letzten Drittel zu einem solchen Durcheinander, das nur mit einem entsprechend konstruierten Finale wieder aufzulösen ist.

Dass dies in der Tat eine ganze Spur zu elegant daherkommt, fällt in Anbetracht der unterhaltsamen Geschichte, der pointierten Dialogen und der angesprochenen Schauspielerleistungen jedoch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.