Das Robotermädchen Ainoa soll die Welt vor dem Atomkrieg retten – der Versuch, einen epischen Science Fiction-Film made in Austria zu produzieren.

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Im Jahr 2078 ist die Erde nach dem globalen Atomkrieg weitgehend zerstört. Eine Rebellengruppe entführt den weiblichen Androiden Ainoa aus der Hand der Regierung. Denn Ainoa soll Kontakt mit der Vergangenheit aufnehmen und so den Ausbruch des atomaren Konflikts verhindern.

Ein derartiges Szenario würde man wohl nicht unbedingt in Verbindung mit einem österreichischen Film bringen, zählt doch das Science-Fiction-Genre nicht zu den Nischen der heimischen Produktionslandschaft. Marco Kalantari und seine Weggefährten haben auch mehr als fünf Jahre daran gearbeitet, um das SF/Fantasy-Epos Ainoa auf die Leinwand zu bringen. Eine solche Begeisterungsfähigkeit und Durchhaltevermögen verdienen zunächst ein gewisses Maß an Respekt. Es wäre den Filmemachern allerdings zu wünschen gewesen, dass ein solcher Enthusiasmus Besseres hervorgebracht hätte als einen Film wie Ainoa.
Marco Kalantari, treibende Kraft hinter dem Projekt, hat sich offensichtlich stark an Terminator, Star Wars und diversen postapokalyptischen Actionfilmen der 1980er Jahre  orientiert. Zwar finden sich etliche Elemente und diverse Handlungsstränge der Vorbilder in Ainoa wieder, doch wirken diese reichlich willkürlich ausgewählt, was zur Folge hat, dass der Plot merkwürdig inkonsistent und teilweise reichlich verworren erscheint. Man bleibt als Zuschauer weitgehend unberührt von einer Narration, die kaum Spannungsbögen oder glaubwürdige Charaktere zu entwickeln versteht, sich stattdessen langatmig und umständlich voranschleppt.

Die größte Schwäche dabei ist jedoch nicht das für einen in epischer Breite angelegten Science Fiction-Film geringe Budget (so erzeugen die karg ausgestatteten Settings noch am ehesten so etwas wie Atmosphäre), sondern die offensichtliche Unfähigkeit der Filmemacher, auch nur ein wenig kritische Distanz gegenüber dem eigenen Material zu bewahren. Statt sich auf das effektive Erzählen einer Geschichte zu konzentrieren, wird mit geradezu messianischem Eifer versucht, dem Plot eine Bedeutungsschwere zu verleihen, wodurch der Film im Grundton der Predigt eines religiösen Eiferers gefährlich nahe kommt (Begriffe wie„Prophezeiung“ und „Schicksal“ werden auch immer wieder strapaziert). Doch das Unterfangen erweist sich ohnehin als untauglicher Versuch, denn die vorgetragenen pseudo-metaphysischen Betrachtungen erweisen sich schnell als Banalitäten. Da möge dann schon lieber die Macht mit uns sein.