Jumper Film

Filmkritik

Jumper

| Alexandra Seitz |

Hirnloser Krawall-Film über einen jungen Mann, der sich selbst teleportieren kann.

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Es ist natürlich klasse, wenn man als „Jumper“ geboren wird und die Fähigkeit hat, sich zu teleportieren. Wenn man also auf der ganzen Erde herumhüpfen kann wie ein Gummiball: Von den Pyramiden auf die Große Mauer, zum Grand Canyon, ins Kolosseum und wieder zurück. Schlechtes Wetter in London? Ab an den Strand in Australien! Zu heiß? Wie wär’s dann mit der Côte d’Azur? Und zwischendurch ein Abstecher in den Tresor einer Bank, um die Geldbörse aufzufüllen. Das Leben kann so schön sein. Nur leider gibt es da auch noch die Paladine, die sich seit alters her auf einem Vernichtungsfeldzug gegen die Jumper befinden, weil „nur Gott das Recht hat, überall zu sein“. Ärger ist also unvermeidlich.

Jumper markiert Doug Limans Sprung von der Klippe in jenen Abgrund, in den Mr. & Mrs. Smith um Haaresbreite nicht stürzte. In und an Jumper stimmt nichts mehr. Figurenzeichnung? Charakterentwicklung? Dramaturgie? Kohärenz? Fehlanzeige! Fehlanzeige! Fehlanzeige! Fehlanzeige! Stattdessen bietet sich ein wüstes Konglomerat aus behaupteter Komplexität und tatsächlicher Monotonie: Pappkameraden, die mit irrwitziger Geschwindigkeit durch betäubende Action-Sequenzen geschleudert werden und dabei sinnfreie Dialoge austauschen. Höhepunkt dieser filmischen Verdummungsmaßnahme ist das dem Helden zur Seite gestellte Babe, dessen Beitrag zum Geschehen sich auf den in unterschiedlichen Stadien der Hysterie vorgebrachten Satz „What is going on here?!“ reduzieren lässt.

Weiterhin erschreckend an diesem offensichtlich als Startschuss einer ganzen Reihe gedachten Rohrkrepierers ist die Mitwirkung ehrenwerter Mimen wie Jamie Bell, Michael Rooker und Samuel L. Jackson. Allerdings wäre ohne dieselben der Unterhaltungswert des Werkes gleich Null. Jackson zum Beispiel tritt in der Rolle des Ober-Paladins mit weiß gefärbtem Haar die Flucht nach vorn in den vollen B-Picture-Chargen-Modus an, den er bekanntlich meisterlich beherrscht. Rooker weiß in seinen wenigen Szenen Glanzlichter als ewig gewaltbereiter, tieftrauriger Säufer-Proll-Vater zu setzen. Und nichts auf der Welt scheint Jumper-Kollegen Bell davon abhalten zu können, Funken lustvoller Lebendigkeit zu sprühen. Doch gegen die verpfuschte Umsetzung eines zusammengeschusterten Drehbuches kommen diese drei nicht mal mit vereinten Kräften an. Ebenso wenig wie es den Möglichkeiten der Story gelingt, die Oberfläche der Effekte zu durchstoßen.