Hellboy und seine Mutanten-Crew kämpfen in diesem Demolition-Movie gegen einen machtgierigen Elfenprinzen und seine Monsterhorden.
Wie der chronisch besoffene Superheld Hancock hat auch Hellboy mit einem schlechten Image zu kämpfen. Die Menschen finden ihn hässlich und mögen ihn nicht, sogar als er ein Baby vor einem Baummonster rettet, wird er vom aufgebrachten Mob beinahe attackiert. Wie Hancock lindert Hellboy seinen Kummer mit Alkohol: In einer der schönsten Szenen von Hellboy 2 stimmt der rothäutige Grobian nach dem Genuss von etlichen Dosen Bier zusammen mit dem Amphibienwesen Abe ein Gesangsduett an und muss gleich darauf betrunken zum nächsten Kampf antreten, was ihn beinahe das Leben kostet.
Regisseur Guillermo del Toro vertraut im Gegensatz zu Teil eins der filmischen Adaption der Comic-Vorlage weniger auf eine ausgefeilte Handlung, sondern setzt diesmal verstärkt auf Action-Overkill. Abgesehen von einigen romantischen Liebesszenen zwischen Hellboy und dem Pyrogirl Liz sowie Abe und einer Elfenprinzessin sind infernalische Kampfsequenzen und Prügeleien ohne Ende angesagt: Hellboy und seine Mutantentruppe gegen alle möglichen Monster, Trolle, Gnome und eine ganze Armee unzerstörbarer Kampfmaschinen, die der böse Elfenprinz Nuada zur Eroberung der Welt aufbietet. Am Schluss fühlt man sich als Zuschauer von dem betäubenden Mega-Krawall auf der Leinwand etwas erschlagen.
Dabei lässt die fantasievolle Gestaltung der Fabelwesen und Szenenbilder sowie die Choreografie der Kämpfe wenig zu wünschen übrig. Del Toro hat sich von allen möglichen filmischen Vorbildern inspirieren lassen: Abes Sprechweise und Bewegungen lassen beispielsweise an den Droiden C-3PO aus der Star Wars-Saga denken. Zudem verfügt del Toro als Regisseur von Pan’s Labyrinth und Blade 2 über reichlich eigene Erfahrung bei der Inszenierung von Fantasy-Stoffen. Die Schwertkämpfe sind im Stil des Hongkong-Kinos inszeniert, und es ist kein Zufall, wenn die durchaus witzige Szene, in der Hellboy von durch Geisterhand bewegten Spindtüren k.o. geschlagen wird, an Jackie Chans Slapstick-Kung Fu erinnert: Bradley James Allan, als einziger Nicht-Chinese ein langjähriges Stamm-Mitglied von Jackie Chans Stunt-Team, fungiert bei Hellboy 2 als Stunt Coordinator. Und Luke Goss wird in seiner Rolle als Prinz Nuada bei besonders akrobatischen Aktionen von Xia Bin gedoubelt, der sich seine Sporen als Kampfkunstexperte bei Zhang Yimous Hero und House of Flying Daggers verdient hat.