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Der Knochenmann – Ein Interview mit Josef Hader

Der ewige Brenner

| Andreas Ungerböck :: Roman Scheiber |

Der Knochenmann“ ist nach Komm süßer Tod“ und Silentium“ die dritte Wolf-Haas-Adaption unter der Regie von Wolfgang Murnberger. Dauer-Brenner Josef Hader im großen ray-Gespräch über seine Figur in Skript & Spiel, über Comedy & Fernsehen im Allgemeinen und Stermann & Grissemann im Besonderen, und darüber, warum er demnächst wieder im Keller arbeiten wird.

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Josef Hader zählt zu den besten Kabarettisten des Landes, hat sich aber auch als Kinoheld in der höchsten Spielklasse festgesetzt. Nicht unwesentlich hängt das mit Komm süsser Tod (2000) zusammen, der ersten und überaus erfolgreichen Verfilmung aus der Romanserie von Wolf Haas um den launigen Teilzeit-Privatdetektiv Simon Brenner. Bei der nunmehr dritten Umsetzung eines Brenner-Krimis hat sich das bewährte Trio Haas-Hader-Murnberger, die auch zu dritt am Drehbuch feilen, für Der Knochenmann entschieden (Stichwort „Backhendlstation“): Nach dem hochkulturellen und katholischen Ambiente der Ermittlungen in Silentium (2004) begibt sich der Brenner in die südsteirische Provinz, um dort kleinen Grenzverkehr zu beobachten, sich in die Juniorwirtin (Birgit Minichmayr) zu verschauen, statt den Seniorwirt (Josef Bierbichler) zu observieren, und alle Menschen rundherum einschließlich sich selbst dabei zu ertappen, wie sie zu personifizierten Wünschen und Sehnsüchten gerinnen. Die Brüder Coen lassen nur entfernt grüßen, das Genre der schwarzhumorigen Krimigroteske möchte Hader allerdings ohnehin sukzessive hinter sich lassen, wie er im folgenden Interview erklärt.

Wie fiel die Wahl auf Der Knochenmann als dritten Brenner-Film?
Von der Filmfirma ist Das ewige Leben zur Diskussion gestanden, doch wir haben gesagt, wir wollen nicht schon wieder einen Film in einer Stadt mit dunklen Machenschaften. Da muss man sich überlegen, wie man das anders machen kann, damit es nicht zu sehr an Silentium erinnert. Wir gehen lieber aufs Land, haben wir dann gesagt, weil da waren wir noch nicht, und wir wollen einen Film machen über Menschen und nicht einen Film über Institutionen wie Silentium. Wir mussten auch weg von diesem Gut-Böse-Schema, dass da der Held ist, der dem Antagonisten gegenüber steht. Wir wollten einen Haufen verschwitzter Menschen zeigen, die irgendwie leider zur selben Zeit Dinge probieren, die sich nicht ausgehen, und dann passieren furchtbare Konflikte.

Muss man jetzt befürchten, nach dieser Art der Herangehensweise, dass die besten Brenner-Geschichten also schon verfilmt sind und dass es immer schwieriger wird, filmische Zugänge zu finden?
Also, ich habe nicht den Eindruck, dass konkret dieser Film der schwächste der Reihe ist, sondern ich halte ihn für den stärksten der Reihe. Das bedeutet, wir wachsen auch mit dem Genre, in der Form, dass wir noch mehr den klassischen Krimi verlassen. Das heißt, wir wollen auch mit jedem Film irgendwie noch weiter am Genre schrauben und greifen zu schwierigeren Geschichten, die im ersten Moment nicht so daher geschwommen kommen nach dem Motto „Ich lasse mich leicht zu einem Film verarbeiten“ – und dadurch glaube ich, dass die Herausforderung steigt und das Ergebnis hoffentlich interessanter wird

Vom Krimi-Genre weg, wohin?
Hin zu einem Film, wo man dichter an die Menschen heran geht – also zum Drama, zur Komödie, zur Tragikomödie. Ich finde, dass das Tragische und das Komische noch nie so dicht beieinander waren wie bei dem Film jetzt. Das ist, finde ich, auch der intensivste Film über Menschen bisher. Nachdem in Österreich Film meiner Meinung nach überhaupt nur dort interessiert, wo es um Menschen geht, oder am stärksten dort interessiert, wo es um die Menschen geht, ist das genau die richtige Richtung. Nicht Entwertung der Krimihandlung Richtung Groteske, sondern eher immer mehr richtige Filme, die dem Krimi- und dem Thriller-Genre entwachsen.

Was bedeutet das für die Figuren?
Die Menschen im Knochenmann sind angetrieben von ihren Wünschen und definieren sich über ihre Sehnsucht. Natürlich ist die Liebe der Hauptantrieb, aber es ist eher die unerfüllte Liebe bei allen da, dass man so von Wünschen angetrieben wird und selber quasi ein einziger Wunsch wird und nur noch aus Wunsch besteht. Der Sohn besteht nur aus einem Wunsch, der Wirt besteht nur aus einem brennenden Wunsch, der Brenner ist irgendwann auch einmal so weit, dass er nur noch einen Wunsch hat und die werden dann immer mehr nur zu diesem Wunsch und tun alles dafür. Das ist eine enorm psychologische Sache über einen Menschen, die man damit erzählt. Das Groteske ist bei mir eigentlich immer so, dass es entsteht und dass ich es nicht extra suche. Mir geht es so, dass man als Schreiber eine kleine Welt erschafft und die Figuren immer mehr miteinander in Beziehungen und in Schwierigkeiten bringt und das kulminiert dann letztendlich manchmal auch im Grotesken. Dagegen wäre es für mich eine unglaublich öde Aufgabe, von vorn herein einen lustigen Film machen zu müssen.

Das ist ja eher ungewöhnlich, dass die Schauspieler selber an ihren Rollen mitschreiben.
Wenn die Schauspieler nur an ihren Rollen mitschreiben, das wäre schrecklich. Es ist eher ungewöhnlich, dass die Autoren schauspielern, kann man sagen.

Wie sehr nehmen Sie beim Schreiben Einfluss auf die Figur?
Die Figur ist eigentlich am Anfang gar nicht das, an was ich denke. Ich habe eher das Problem, dass ich am Schluss erst, nach der letzten Überarbeitung, an die Figur denke.

Kommt einem nicht die Figur immer in die Quere?
Nein, wenn man beim Schreiben mit allen Charakteren beschäftigt ist und mit der ganzen Konstruktion, dann besteht bei mir eher die Gefahr, dass ich die Figur vernachlässige. Es wird nicht leichter zu spielen dadurch, weil den letzten Blick auf die Rolle kann ein Schauspieler viel besser werten, wenn er die Geschichte noch nicht kennt und das Drehbuch nicht kennt, der schaut zuerst nur auf seine Rolle – und das kann ich in diesem Fall nicht. Ich muss immer aufpassen, dass ich nicht das spiele, was ich als Autor will, sondern dass ich als Schauspieler die Glaubwürdigkeit der Figur verteidige, gegenüber den Drehbuchabsichten, die oft vielleicht in einer Situation etwas wollen von einer Figur, weil es für die Handlung gut wäre, aber ich darf das gar nicht spielen, wenn ich als Schauspieler gut bleiben will.

Wie viel Hader steckt jetzt im Geschriebenen oder im Umgeschriebenen, wie viel Hader steckt im Gespielten drinnen?
Ich bin ein Drehbuchautor, der sich nicht um die einzelne Rolle kümmert, sondern ich bin als Drehbuchautor sehr stolz auf den Film, weil uns diese Tragikomödie so gelungen ist, und das kannst nicht mit einer Rolle alleine machen. Da bin ich einer von drei Autoren und wir versuchen, möglichst weit zu kommen und dann meistens zu spät überlege ich, wie ich die Figur spiele. Jetzt spiele ich schon zum dritten Mal, daher ist es wahrscheinlich nicht so schwierig, aber in der Rollengestaltung bin ich relativ frei. Dass die Figur so ist, wie sie ist, hat sich entwickelt. Es ist auch so, dass die Figur in jedem Film ein bisschen anders ist. Das ist nicht mein vorrangiges Ziel, sondern das ist unser Dreier-Ziel, dass wir immer je nach der Geschichte dem Brenner etwas anderes zumuten. In dem Moment, als uns klar war, wir wollen eine Geschichte machen, wo wir dicht an den Menschen dran sein wollen, in dem Moment war klar, dass der Brenner sich nicht so raushalten kann wie zum Beispiel bei Silentium. Das sind aber alles keine Überlegungen, die ich wegen der Rolle anstelle, sondern die wir wegen der Geschichten anstellen.

Haben Sie vor Komm süßer Tod die Romane von Wolf Haas überhaupt gekannt?
Nein, ich bin kein Krimileser und überhaupt ein schlechter Leser.

War das damals schon klar, als Sie das erste Mal drüber geredet haben, dass Sie das auch spielen werden?
Das war der Wunsch der beiden. Die haben beide schon eine gemeinsame Fassung gehabt und sich gewünscht, dass ich mitschreibe und den Brenner spiele. Und seither halten wir das so, dass wir sagen, wenn wir mit dem Ergebnis künstlerisch zufrieden sind und mit der Publikums-Resonanz, dass jetzt nicht die Leute das ablehnen plötzlich, und wir uns nicht zerstreiten, so lange machen wir halt weiter – aber immer von Projekt zu Projekt und immer mit einer langen Pause dazwischen. Das ist wichtig, damit die Filme sehr verschieden werden und wir die gute Stimmung behalten. Dass wir nicht in der Maschinerie drinnen stecken, wegen des Erfolgs im nächsten Jahr gleich den nächsten Film rausknallen zu müssen, sondern so einen Rhythmus haben von vier bis fünf Jahren, bis wieder einer kommt. Da ist es viel leichter, eigene Filme zu machen und nicht alle nach demselben Strickmuster.

Zwischen Ihren Filmengagements touren Sie mit Ihrem Programm „Hader muss weg“ sehr viel in Deutschland. Wie gut kommt das wo an?
Im Süden sehr gut. Dass die Leute es ablehnen, das gibt es nicht, aber es gibt Gegenden, wo ich quasi ein bisschen mehr Mainstream bin und Gegenden, wo ich Avantgarde bin. Im Ruhrgebiet bin ich mehr Avantgarde und im Süden und auch im Norden ist es leichter für mich als in der Mitte. Sprachlich muss ich ein bisschen entgegen kommen, und das Humorverständnis hängt davon ab, ob die Leute eher den Humor genießen, oder ob eher so ein Schaudern entsteht.

Was hat sich in der Kabarettszene seit Ihren Anfängen geändert?
Als ich angefangen habe, hat es drei bekannte Kabarettisten gegeben. Das war damals der Resetarits, der Steinhauer und der Vitásek – und dann kam lange nichts. Da war es erstens leichter, bekannt zu werden und zweitens leichter, einen Stil zu entwickeln, der sich von den drei unterscheidet. Jetzt gibt es einfach zwanzig verschiedene Stile, die alle bekannter sind, oder sagen wir zehn verschiedene Kabarettisten und Kabarettistengruppen, die bekannter sind, jeder hat einen eigenen individuellen Stil. Das ist für die Jungen nicht leicht, sich da zu profilieren. Dann kann’s manchmal passieren, dass ein junger eher versucht, auf der reinen Comedy-Schiene zu bohren, weil das macht tatsächlich niemand von uns. Das, glaube ich, ist in Österreich aber auch nicht zielführend, weil da alles so verbunden ist bei uns, dass es mit reiner Comedy nicht so leicht ist. Außer man hat irgendwie in Deutschland schon einen riesen Namen und spielt zweimal im Gasometer und dann fährt man wieder – sowas geht schon, aber dich in Österreich als Comedy-Marke aufzubauen, das würde ich niemandem empfehlen.

Wie funktioniert von „Kabarettisten“ gemachtes Fernsehen in Österreich?
Die zwei Sendungen, wo wir vertreten sind, sind dem Fredi Dorfer seine Sendung und Stermann und Grissemann. Das würde ich eher beschreiben als angenehme Alternativen, im Fernsehen einmal Dinge zu sehen, die man sonst nicht sieht. Daher gibt es ja auch die Anfeindungen gegen Stermann und Grissemann, weil bei ihnen Dinge zu sehen sind, die sonst überhaupt nicht im österreichischen Fernsehen zu sehen sind. Insofern haben die eine Form gefunden, sich so auszudrücken im Fernsehen, dass sie nicht korrumpiert werden können. Da werden so Themen angesprochen wie das Haider-Begräbnis, wo ich sage – und da bin ich nicht der einzige, sondern es gibt viele Österreicher, die das gesagt haben – der ORF kann noch nicht ganz im Eck sein, wenn so etwas noch möglich ist, wenn noch Gegenstimmen möglich sind. Die zwei haben das in Kauf genommen, dass sie Drohbriefe kriegen, dass sie ärgste Probleme deswegen hatten.

Was bei Stermann und Grissemann auffällt, ist, dass sie mehr deutsche als österreichische Gäste haben und den Blick auf Ösi-Land entsprechend verkleinern.
Sie machen die Sendung aber eben für österreichische Zuschauer. Sowohl in der Weise, die Sie angesprochen haben als auch was Satire betrifft, machen sie eine der wertvollsten Sendungen, weil eben Dinge dort möglich sind, die sonst nicht möglich sind. Man kann, denke ich, Satire nur im Hinblick auf ein Land betreiben, man kann nicht so leicht deutschsprachige Satire im Fernsehen machen. Man kann ein Programm machen für den deutschsprachigen Raum, aber eine Fernsehsendung, die quasi Deutschland und Österreich gleichzeitig behandelt, ist schwer. Was sie machen, ist einfach, dass sie Österreich zum Interview-Thema nehmen, weil sie Gäste haben von auswärts, aber trotzdem machen sie die Sendung für Österreich.

Superfilm bastelt an einer TV-Serie mit dem Titel „Der Aufschneider“ mit Ihnen als Hauptfigur. Was können wir uns darunter vorstellen?
Das ist eine dreißigminütige, sechsteilige Serie über Pathologen, die im Keller eines Krankenhauses arbeiten und ihre Scharmützel austragen mit den Chirurgen oben. Das hat aber sozusagen nichts mit Gerichtsmedizin zu tun, es ist eine Krankenhausserie – vom Keller aus gesehen. Es war so, dass es eine Grundidee von mir gab: Ich habe das schon vor Jahren einmal für einen Spielfilm recherchiert, weil mich die Pathologie interessiert hat. Dann habe ich mir gedacht, für einen Spielfilm kommt mir das zu breit und direkt angeschwommen und habe den Plan aufgegeben. Später habe ich David Schalko davon erzählt, und wir sind draufgekommen, dass das eigentlich eine ganz gute Basis für eine Serie ist. Wir haben jetzt sechs Bücher geschrieben, die wir gerade überarbeiten, und wir versuchen, eine Serie zu machen, die keine Episoden hat, sondern wo man eigentlich einen Film erzählt und nicht etwas Langes filmt, das sich alle dreißig Minuten selbst erklären will.  Das ist einmal ein Versuch. Ich mag den Stoff total gern, habe aber in einem Film keine Idee dafür gehabt, wie man verhindern kann, dass das zu klassisch daherkommt. Pathologie, schwarzer Humor, das waren mir alles für einen Film zu klare Vorgaben. Das hat mich dann nicht mehr so interessiert. Aber bei einer Serie ist es ein bisschen anders, da finde ich es gut, so klare Vorgaben.

Gab es da auch Inspirationsquellen?
Das einzige, was ich einmal gesehen habe, ist ein amerikanischer B-Krankenhausfilm, wo der Harry Dean Stanton einen Pathologen gespielt hat, und das hat mir sehr getaugt. Der hat selber ausgeschaut wie der Tod und hat einen Pathologen gespielt. Ich glaube, aber das ist wirklich schon sehr lange her, das war der Moment, in dem ich erst selber drauf aufmerksam geworden bin. Pathologen haben ja völlig andere Aufgaben als Gerichtsmediziner. Sie tun ja siebzig Prozent ihrer Arbeit für den lebendigen Patienten, sie kriegen dauernd Gewebsschnitte oder machen die teilweise selbst während der Operationen und sagen dann, Krebs, nicht Krebs, weiterschneiden, nicht mehr weiterschneiden – also, die treffen dauernd solche Entscheidungen, gleichzeitig kriegen sie sozusagen als Qualitätssicherung von oben runter, was schief gegangen ist, oder auch, was nicht zu retten war und müssen dann entscheiden, ob der Arzt oben korrekt gehandelt hat. Ich habe das sehr interessant gefunden, diesen Beruf. Nur es ist so schwierig: Momentan kann ich das überhaupt nicht vermitteln, weil jeder, dem ich davon erzähle, denkt, es ginge um Gerichtsmedizin, weil das Fernsehen verseucht ist von Gerichtsmedizinern. Wir können noch so oft sagen, dass es um Pathologen geht, aber es wird glaube ich erst zur Kenntnis genommen werden, wenn es dann zu sehen ist.  Es gibt einen konkreten Auftrag, und wir drehen im Frühsommer.

Beschäftigt Sie die leidige Diskussion über Kabarettfilm und Kunstfilm oder hat sie Sie je beschäftigt?
Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich betroffen war, weil das Einzige, was ich gemacht habe, war Indien. Das betrachten manche als die Mutter aller Kabarettfilme. Für mich zumindest ist es keiner. Danach war ich nicht beteiligt an den Ergebnissen, die finde ich auch unterschiedlich gut gelungen, manche gefallen mir sehr gut. Ich finde auch zum Beispiel, es ist keine Schande einen Film zu machen, wo viele Menschen reingehen. Es ist nur immer die Frage, was zeige ich denen. Und sonst hat mich die Diskussion nicht so betroffen, ich war immer so dazwischen. Ich habe mit Andrea Dusl Blue Moon gemacht, mit Florian Flicker habe ich Der Überfall gemacht, und wir sind in Locarno ausgezeichnet worden. Ich war immer so, sage ich einmal, zwischen den Grenzen, ich muss mich nicht betroffen fühlen von der Kabarettfilm-Diskussion.

Haben Sie so etwas wie eine Schauspieltheorie?
Ich habe die Theorie, dass ich, wenn ich die richtige Rolle erwische, diese akzeptabel spielen kann. Aber ansonsten betrachte ich mich nicht als richtigen Schauspieler.

Welcher der übrig gebliebenen Brenner-Romane würde Sie persönlich mehr reizen?
Ich finde beide sehr interessant, nämlich Das ewige Leben und Auferstehung der Toten. Da würde ich sagen, wir werden wahrscheinlich Auferstehung der Toten nicht machen, weil das ist eine Wintergeschichte, und der ist jetzt auch eine Wintergeschichte, das spielt auf dem Land, und der jetzt spielt auch auf dem Land, aber das finde ich hochinteressant aus filmischer Sicht. Diese Atmosphäre von einem Skiort in der Vorsaison, wenn alle auf den Schnee warten, ist für mich sehr reizvoll. Das wäre für mich das Projekt, was zwar wahrscheinlich nicht sofort kommen wird, was mich aber am meisten interessieren würde.

Noch eine Frage zu Ihnen als Medienperson. Trotz Ihrer Prominenz und vieler Anfragen erscheinen Sie relativ selten in der Öffentlichkeit und geben auch nicht ständig Wortspenden zu allem von sich. Wie kommt das?
Naja, die Medien sind lernfähig. Wenn man eine Zeit lang bestimmte Dinge nicht macht, dann lassen sie einen eigentlich wunderbar in Ruhe. Großes Vorbild meiner Jugend als Kabarettist und vor allem in der Art und Weise, wie man mit Medien umgeht, ist Lukas Resetarits. Ich habe immer angestrebt, es ihm nachzumachen. Der Lukas ist jemand, der seinen Beruf macht und sonst macht er sich nicht wichtig. Er zeigt klar Haltung, wenn ihn bestimmte gesellschaftliche Dinge stören, er engagiert sich auch für etwas, aber er gibt nicht zu allem und jedem seinen Senf dazu. Das war mir ein großes Vorbild.