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Contraband

Filmkritik

Contraband

| Jörg Schiffauer |

Rasanter Thriller um einen Ex-Kriminellen, der durch eine Wahlverwandtschaft in arge Bedrängnis gerät

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Chris Farraday (Mark Wahlberg) hat das beinahe Unmögliche geschafft: Er hat seine kriminelle Vergangenheit als professioneller Schmuggler vollständig hinter sich gelassen, arbeitet nun als Sicherheitsfachmann und führt mit seiner Frau und zwei reizenden Kindern ein ebenso bürgerliches wie zufriedenes Leben. Doch gegen die boshaften Fügungen des Schicksals helfen auch die besten Vorsätze nichts. Ausgerechnet sein Schwager Andy versucht sich in jugendlichem Übermut an einer Verbrecherkarriere, was nicht nur gründlich schief geht, sondern auch dazu führt, dass er einem Drogendealer einen Haufen Geld schuldet. Und weil die Situation für Andy zusehends lebensbedrohlich wird und Chris seine Frau nicht darunter leiden lassen will, entschließt er sich, noch einmal seine illegalen Geschäfte aufzunehmen. Chris heuert auf einem Frachtschiff an, um so unbemerkt eine große Menge Falschgeld aus Panama in die USA zu schmuggeln und so seinen Schwager aus allen Schwierigkeiten freizukaufen und sein Familienglück wieder herzustellen. Doch natürlich funktioniert nichts so klaglos wie Chris es eigentlich geplant hat.

Contraband versucht erst gar nicht vorzugeben, irgendetwas neu erfinden zu können. Baltasar Kormákur inszeniert seinen Film – übrigens das Remake einer isländischen Produktion namens Reykjavík-Rotterdam, in der Kormákur die Hauptrolle gespielt hat – als geradlinigen Actionthriller, der bewährte Element und Versatzstücke des Genres äußerst effektiv einzusetzen versteht. Sein Protagonist muss dabei immer wieder Erfahrung mit Murphys Gesetz, demzufolge alles was nur schief gehen kann, auch schief laufen wird, machen. Denn jeder Schritt, den Chris Farraday zurück ins kriminelle Milieu macht, zieht wie ein unheilvoller Dominoeffekt eine Konsequenz nach sich, die ihn – im Bemühen aus all dem möglichst schnell wieder herauszukommen – nur zu weiteren üblen Taten zwingt. Mit konsequent hoch gehaltenem Erzähltempo lässt Kormákurs Inszenierung dieses verhängnisvolle Prinzip von Ursache und Wirkung, das den Protagonisten scheinbar nicht mehr aus seinen Klauen lässt, in einem präzise konstruierten Plot ablaufen. Kleine Unwägbarkeiten werden allein durch Geschwindigkeit mit der die Geschichte vorangetrieben wird, weggewischt, was der Wirkung der Spannungsbögen aber keinen Abbruch tut. Mark Wahlberg agiert dabei als getriebener Held unprätentiös, was nicht unwesentlich dazu beiträgt Contraband zu einem mehr als soliden Genrefilm zu machen.