Gold

GOLD

| Pamela Jahn |

Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

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Kenny Wells (Matthew McConaughey) hat mehr Glück als Verstand. Das war schon so, als sein Vater noch lebte, dessen lukratives Bergbauunternehmen er nach seinem Tod traditionsbewusst übernahm. Doch bereits wenige Jahre später laufen die Geschäfte irgendwann so schlecht, dass sich selbst Kenny kaum mehr zu helfen weiß. Dramatisch scheitert er bei jedem Versuch, mit seinen rosigen Versprechungen aus ehemals treuen Investoren auch nur einen einzigen Dollar herauszulocken, bis ihm eines Nachts endlich die nötige Erlösung kommt: Im Traum erscheint ihm der Geologe Michael Acosta (Edgar Ramirez), dessen hanebüchene Vision von einer verborgenen Mine irgendwo in Indonesien sich im Moment der größten Verzweiflung für Kenny umso echter anfühlt. Kurzum macht sich der geprügelte Geschäftsmann daran, heimlich den letzten wertvollen Schmuck seiner Liebsten (Bryce Dallas Howard) zu verpfänden, um das Geld für ein Flugticket nach Borneo zusammenzukratzen.

Und damit wendet sich vorerst das Blatt: Denn mit vereinten Kräften – und nach einigen weiteren Tiefschlägen jenseits der Grenze des Plausiblen – stoßen die beiden verzweifelten Glücksritter schließlich unverhofft auf die Goldmine, von der sie so lange geschwärmt haben.  Kurze Zeit später schießt ihr Aktienkurs entsprechend durch die Decke und es dauert nicht lang, bis ein millionenschwerer Deal auf dem Tisch liegt, bei dem eigentlich nichts mehr schief gehen kann. Eigentlich.

Gold beruht vage auf den realen verhängnisvollen Ereignissen rund um einen der größten Börsenskandale Kanadas, und
McConaughey setzt erwartungsgemäß alles daran, dem wahren Lebemann Kenny Wells alle Ehre zu machen, mit Halbglatze, anständiger Wampe und stets einem hochprozentig gefüllten Glas in der Hand. Trotzdem kommt Stephen Gaghans Film nie wirklich in Fahrt, sondern gerät im Laufe der Handlung zunehmend zur Ein-Mann-Show für den begnadeten Hollywood-Star, der sich hier sichtlich etwas zu wohl fühlt in seiner Haut. Dass man ihm trotzdem gerne dabei zuschaut, wie er sich mühsam hoch- und schnurstracks wieder runterarbeitet, ist vor allem McConaugheys ungeniertem Charme und seiner fast schon aufdringlichen Präsenz zu verdanken, der der Regisseur sichtlich wenig Reibungsfläche zu bieten versteht. Das Gleichgewicht halten vielmehr die mit Bill Camp, Stacy Keach und Bruce Greenwood ebenfalls stark besetzen Nebenrollen sowie Kameramann Robert Elswit, der bei aller achtziger-Jahre-Nostalgie trotzdem immer wieder treffliche Bilder jenseits von Kitsch und Größenwahn findet.

 

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