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Early Man – Steinzeit bereit

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Eine Geschichtsstunde der besonderen Art

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Ziemlich fein eingerichtet hat sich ein Stamm von Höhlenmenschen in der Steinzeit. In einem idyllischen Tal verbringt die Gruppe ein recht gemütliches und zufriedenes Dasein. Ein wenig Aufregung kommt auf, als ein junger Mann namens Dug eines Tages vorschlägt, die Nahrungsbeschaffung zu reformieren und anstelle der üblichen Kaninchen etwas Größeres zu jagen – nämlich Mammuts. Während man nach einer angeregten Diskussion noch darüber sinniert, ob die Mammutjagd wirklich eine gute Idee ist, bricht der Fortschritt schneller als erwartet herein. Eine zivilisatorisch auf weit höherem Niveau befindliche Gruppe fällt plötzlich über das Tal her, nimmt es in Besitz und erklärt, nun sei die Bronzezeit angebrochen.

Die Steinzeitmenschen müssen sich in eine unwirtliche Gegend zurückziehen. Dug will das nicht einfach hinnehmen, schleicht sich in die Stadt – für ihn völlig unbekanntes Terrain – der Bronzeleute, wo er eine ihrer spannendsten Errungenschaften kennenlernt: ein Spiel namens Fußball. Das jedoch haben, wie Dug anhand von Höhlenmalerei gelernt hat, jedoch die Vorfahren der Höhlenmenschen bereits gespielt, also müsste das Spiel seinem Stamm gleichsam im Blut liegen. Flugs unterbreitet er den obersten Vertretern der Bronzezeit den Vorschlag, gegen deren beste Fußballmannschaft anzutreten, um so für immer zu klären, wem das besagte Tal gehören soll. Doch als Dug versucht, seinen Freunden das Spiel beizubringen, zeigt sich rasch, dass nach ein paar tausend Jahren Pause die fußballerischen Fertigkeiten doch nicht im Höhlenmenschen-Gen verankert sind. Als schon alles verloren scheint, bekommt das Team jedoch Hilfe von unerwarteter Seite, und dem Entscheidungsmatch steht nichts mehr im Weg.

Early Man ist der neue Streich aus der Werkstatt von Aardman Animations, jener in Bristol beheimateten, wunderbaren Produktionsstätte, die so herrliche Charaktere wie Wallace & Gromit und vor allem das kluge Schaf namens Shaun hervorgebracht hat. Nick Park, neben Aardman-Mitbegründer Peter Lord einer der Masterminds des Studios, hat höchstpersönlich die Regie übernommen, um mit den für Aardman charakteristerischen Plastilinfiguren, die sich mittels Stop-Motion-Verfahren in Bewegung setzen, seine Version der Urgeschichte zu präsentieren. Natürlich garantiert eine Produktion aus dem Hause Aardman eine Vielzahl an skurrilen, höchst witzigen Figuren. Situationskomik samt geschickt platzierten Seitenhieben auf menschliche (Fehl-) Verhaltensweisen zählt hier zu den großen Stärken, wobei der Plot streckenweise ein wenig zu elaboriert und ausgefeilt ist, um der absurden Hintersinnigkeit, die etwa die diversen Shaun-Filme auszeichnet, genügend Raum zu geben. Doch wer kann schon dem smarten Schäfchen das Wasser reichen?

 

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