Star Trek

| Jörg Schiffauer |

Wie die Mannschaft des Raumschiffs Enterprise zu ihrer ersten Mission zusammenfindet.

Zu den seit mehreren Jahrzehnten fest am populärkulturellen Himmel positionierten Fixsternen zählt ohne Zweifel Star Trek. Der gewöhnliche Rezipient wird damit vermutlich immer noch die legendäre Fernsehserie aus den Sechziger Jahren mit ihrem deutschen Titel Raumschiff Enterprise assoziieren, die Orientierung zwischen den diversen Ablegern der phänomenal erfolgreichen Originalserie wie Star Trek: The Next Generation oder Deep Space Nine und zahlreichen Kinofilmen werden ohnehin nur mehr wahre Trekkies (wie die eingefleischten Fans genannt werden) beibehalten können. Doch irgendwann sind alle möglichen Fortführungsvarianten endgültig auserzählt, was dazu führt, dass erfolgshungrige Produzenten wieder einmal zu den Wurzeln zurückfinden müssen. Im vorliegenden Fall des neuesten Star Trek Films bedeutet das konkret, einen frühen Lebensabschnitt von Captain James T. Kirk, Mr. Spock und dem Rest der Enterprise-Besatzung in den Mittelpunkt zu rücken. Also findet man die aus der Original-Fernsehserie wohlbekannten Charaktere im jugendlichen Alter als frisch gebackene Kadetten auf der Raumakademie der Vereinten Föderation der Planeten wieder, eine interstellare Krisensituation, ausgelöst durch die wie immer bösen Romulaner, führt sie an Bord der Enterprise zusammen und das erste gemeinsame Abenteuer kann beginnen.

Für die Inszenierung dieses Prequels zeichnet J. J. Abrams, kreativer Kopf von erfolgreichen TV-Serien wie Lost und Regisseur von Spektakelkino wie Mission: Impossible III und Cloverfield, verantwortlich, und der Mann ist ein Garant dafür, dass bezüglich spektakulärer Effekte geklotzt und nicht gekleckert wird. Vom trashigen, erfrischenden Charme der Original-Fernsehserie mit ihren Pappmache-Kulissen und außerirdischen Kuscheltieren, die wie zerzauste Wollknäuel aussehen (und Tribbles genannt werden, um etwaige Informationslücken Star Trek-Unkundiger aufzufüllen) bleibt in Abrams High-Tech Inszenierung nichts mehr übrig, auch mit erzählerischer Logik nimmt man es streckenweise zugunsten spektakulärer Momente nicht ganz so genau. Was die Fangemeinde vermutlich nicht allzu sehr tangiert, wird die doch ohnehin das Hauptaugenmerk darauf richten, inwieweit die Protagonisten in jugendlich-neuer Besetzung mit ihren Charakterzügen und typischen Manierismen (die ohnehin zum Großteil den Erfolg von Star Trek ausmachten) an die Vorlage heranreichen. Zumindest dabei werden die Erwartungshaltungen weitgehend erfüllt.