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Undine

Undine | Interview

Märchenhaft mythisch

| Michael Ranze |
Hauptdarstellerin Paula Beer über Christian Petzolds Film „Undine“, über das Tauchen, über die Kraft von Märchen und über Meerjungfrauen.

Sie ist gerade einmal 25 Jahre alt und schon eine ganz Große. Sie fing mit Chris Kraus (Poll) 2009 an und erlebte sieben Jahre später mit François Ozons Frantz ihren internationalen Durchbruch. Sie war in Werk ohne Autor von Florian Henckel von Donnersmark zu sehen und in Le Chant du Loup von Antonin Baudry: Filme, in denen Paula Beer vor allem die sensible Seite ihrer Figuren auslotete. Die beiden Staffeln von Bad Banks machten sie einem größeren Publikum bekannt, Paula Beers Jana Liekam war taff, entschlossen und manchmal auch hinterhältig, um dann von Panikattacken geschüttelt zu werden. Keine einfache Rolle. Zahlreiche Preise bekam sie dafür, vom Deutschen Fernsehpreis bis zur Goldenen Kamera, vom Bambi bis zum Deutschen Schauspielpreis. In Undine, ihrer zweiten Zusammenarbeit mit Christian Petzold nach Transit, spielt sie die Titelrolle, jene Meerjungfrau, die als Mythos durch die Literatur- und Filmgeschichte schwebt, von Hans-Christian Andersen über Ingeborg Bachmann bis zu Neil Jordans Ondine. Und weil Undine ganz normal, im Hier und Jetzt, in Berlin lebt, hat sie auch einen bürgerlichen Beruf. Sie ist Stadthistorikerin. In der Senatsstelle für Stadtentwicklung erklärt sie interessierten Besuchern anhand von großen Modellen die Geschichte Berlins. Ihr Freund Johannes will Schluss machen. „Wenn du mich verlässt, werde ich dich töten.“ Eigentlich muss Undine dem Fluch gehorchen und den treulosen Mann umbringen. Doch dann lernt sie den Industrietaucher Christoph, dargestellt von Franz Rogowski, kennen. Er hört ihr fasziniert bei ihren Vorträgen über die auf den Sümpfen gebaute Stadt Berlin zu, sie begleitet ihn bei seinen Tauchgängen an einem Stausee in Westfalen. Wird er ihren Fluch brechen können?

Petzold verbindet die reale Welt mit einem märchenhaften Mythos, Wirklichkeit trifft auf Phantasie. Dabei findet er wundervolle Bilder, besonders unter Wasser entsteht eine verzauberte Welt, die etwas seltsam Entrücktes besitzt. Jacques Tourneurs Stadt im Meer kommt einem unwillkürlich in den Sinn. So entstand eine unglaubliche, weil überwirkliche Romanze, in der das Gesicht der Paula Beer den Zuschauer geradezu festhält. Paula Beer ist die perfekte Wassernixe, ebenso schön wie sinnlich, ebenso zerbrechlich wie stark. Im Interview während der Berlinale im Februar ist Paula Beer freundlich und natürlich, lebhaft und aufmerksam. Bereitwillig antwortet sie auf alle Fragen und schaut ihr Gegenüber interessiert an. Dass sie fünf Tage später den Silbernen Bären für die Beste Darstellerin bekommen würde, konnte sie da noch nicht wissen.

 


 

Sie waren 2009, also vor elf Jahren, in „Poll“ von Chris Kraus zu sehen, da waren Sie gerade einmal 14 Jahre alt. Wie haben Sie das damals erlebt?
Paula Beer: Je älter man wird, desto mehr denkt man über so etwas nach. Es war schon absurd, dass mich damals die Casterin überhaupt gesehen hat und mich gefragt hat, ob ich so etwas schon mal gemacht hätte und ob ich zum Casting kommen würde. Ich musste dann einen Text aufsagen, auch singen. Ich hatte vier Castings, und kurz nach Ostern 2009 kam der Anruf, dass ich dabei sei. Dann saß ich irgendwann im Flieger nach Estland. Zur Vorbereitung habe ich mit Gudrun Bahrmann, die die Kinder coachte, zusammengearbeitet. Ich hatte dann Kostümproben – alles so Sachen, die ich bis dahin gar nicht kannte, von denen ich nicht wusste, dass sie zum Filmemachen dazu gehören. Es war für mich ein Riesenabenteuer, in Estland zu sein, wo dieses Haus ins Wasser gebaut wurde – wie ein Kinderspielplatz. Plötzlich sieht alles aus wie vor hundert Jahren, und man hat alte Kostüme an. Das hat großen Spaß gemacht. Später sind mir dann andere Sachen bewusst geworden. Jedes Kind spielt, ich habe das nicht als Arbeit empfunden. Das kam erst nach der Schule: Was macht man jetzt? Wie soll es weitergehen?

Wie hat die Casterin Sie entdeckt?
Paula Beer: Das war Britt Bayer, die das Kindercasting für „Poll“ übernommen hatte. Sie ist damals tatsächlich an Schulen gegangen. Darum wollte sie mit unserem Schuldirektor sprechen. In dem Moment hat sie mich auf dem Flur gesehen und hat mich eingeladen. Das ist völlig absurd, wenn man in der Schule auf dem Weg zum Mathe-Unterricht ist und plötzlich angesprochen wird.

Die Schule haben Sie beendet?
Paula Beer: Ich habe ganz normal mein Abitur abgeschlossen und dann mit Schauspielunterricht angefangen.

Haben Ihre Eltern Sie in dem Wunsch unterstützt, Schauspielerin zu werden?
Paula Beer: Ja. Ich hatte allerdings nie das Gefühl, dass das mein Traumberuf sei. Ich habe gemerkt, dass mir das Spaß macht. Dann war nach der Schule klar, dass ich das weitermachen würde. Hinzu kam der Wunsch, es noch besser zu können und dazuzulernen. Da hatte ich die Unterstützung meiner Eltern. „Wenn du das machen möchtest, dann mach es.“ Da hatte ich von Zuhause auch Glück. Niemand sagte: „Mach erst einmal etwas Richtiges.“

Ihren internationalen Durchbruch hatten Sie 2016 mit François Ozons „Frantz“. Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit dem Regisseur erlebt?
Paula Beer: Das hat ganz verrückt angefangen. Mir wurde gerade zu dem Zeitpunkt ein Projekt abgesagt, dass ich gerne gemacht hätte. Das frisst schon an einem, wenn man sich so in ein Projekt hineingedacht hat, und dann wird es abgesagt. Dann gab es kurzfristig – ich kam gerade aus dem Urlaub – diese Anfrage: Am nächsten Tag sollte in Berlin ein Casting sein, es gab aber noch keine Uhrzeit, Szenen gäbe es auch nicht, es sei aber auf Französisch. Das kam alles sehr plötzlich. François Ozon hat sich sehr viel Zeit genommen, es war ein schönes, sogar lustiges Casting. Er hat sehr viel von der Geschichte erzählt.

Eine Woche später saß ich in der U-Bahn, das Telefon klingelte. Es war François Ozon, und ich bekam die Zusage. Sechs Wochen später haben wir schon angefangen zu drehen. Es war klar: Ich musste das auf Französisch machen, hatte noch nie auf Französisch gedreht. Ich konnte zwar Französisch als Fremdsprache. Doch das ist etwas ganz anderes, weil sich die Emotionen so abkoppeln. Man fühlt sich in der Sprache nicht so zu Hause. Ozon arbeitet sehr schnell und sehr konzentriert. Er vertraut einem total. Er wählt ganz präzise aus und braucht dafür seine Zeit. Dann geht es aber sofort los. Deswegen war das ein ganz tolles Arbeiten, auch sehr aufregend, weil ich zum ersten Mal in einem französischen Team war.

Sie haben danach mehrere Preise gewonnen, Nachwuchspreise, Filmpreise, für „Bad Banks“ ein Bambi und mehr. Wie wichtig sind Ihnen diese Preise?
Paula Beer: Durch Preise werden Leute aufmerksam, auch auf die Projekte. Die Arbeit wird gesehen. Das ist ein Riesengeschenk, eine tolle Anerkennung und Ehrung. Das ist aber nicht der Grund, warum ich Projekte auswähle. Projekte wähle ich aus, weil ich das spielen möchte, weil es eine Phantasie in mir auslöst, eine Neugier. Ich möchte mit dem Regisseur oder der Regisseurin zusammenarbeiten. Wenn mich ein Projekt reizt und dieses Projekt dann einen Preis bekommt, freue ich mich vor allem für das Projekt.

In der zweiten Staffel von „Bad Banks“ gibt es eine Szene, in der Barry Atsma Sie als Jana zu einem Bekenntnis zwingt, nachdem er zuvor Green Wallet aufgekauft hat. Sie sollen etwas sagen, was Sie nicht sagen wollen. Wir haben Sie sich dieser Szene genähert?
Paula Beer: Da war viel. Das Tolle bei Bad Banks ist, dass Barry Atsma und ich unsere Figuren schon so gut kannten. Es hilft sehr, wenn man schon so viele Erfahrungen mit den Figuren gemacht hat. Man kann sich dann freier bewegen, weil man manche Gewichtung schon sehr gut kennt. Bei der ersten Staffel haben Christian Schwochow und ich ganz viel gesucht: Wer ist diese Jana Liekam, und wie funktioniert sie? Wenn man das vier Monate gemacht hat, dann wird der Zugang zur Figur leichter. Es gibt einem viel Kraft, wenn man ein tolles Gegenüber wie Barry hat. Das ist der Vorteil bei einer Serie: Irgendwann versteht man die eigene Figur noch sehr viel besser, weil der Dreh soviel Zeit erfordert. Bei Jana dreht sich in der Szene alles: Sagt sie das, weil sie es sagen soll oder weil sie es meint? Ich hatte auch sehr viel Respekt vor der Szene, weil da so viele Dinge zusammenkommen. Aber es hat geklappt.

„Bad Banks“ steht, von der Anlage der Figuren, die Sie spielen, sehr im Gegensatz zu „Frantz“ und jetzt „Undine“. Reizt Sie diese Vielseitigkeit am Schauspielberuf?
Paula Beer: Das ist das, warum ich spielen möchte. Ich möchte Figuren schaffen und verstehen. Jedes Mal, wenn ich das Drehbuch bekomme, denke ich aufs Neue, dass ich das überhaupt nicht kann. Es ist also jedes Mal ein neues Suchen, weil jede Figur so anders ist. Das, was beim letzten Mal so gut funktioniert hat, stimmt jetzt vielleicht gar nicht. Jedes Projekt beginnt mit einer kleinen Krise: Wie fange ich an? Aber dann lasse ich mich inspirieren. Was macht das erste Lesen mit mir? Ich möchte ja nicht mich spielen, sondern Figuren. Je unterschiedlicher sie sind, um so mehr Spaß bringt es.

Stimmt es, dass die Idee zu „Undine“ auf „Transit“, Christian Petzolds vorangegangenen Film, zurückgeht?
Paula Beer: Ja. Er hat uns schon während des Drehs zu Transit von dieser Geschichte erzählt, die er gern verfilmen würde. Christoph und Marie finden in Transit kein Ende. Sie verschwindet mit diesem Schiff, das untergeht. Hat sie überlebt oder nicht? Ist sie überhaupt an Bord gegangen? Und jetzt sind Franz Rogowski und ich als Christoph und Undine die Fortführung. Jetzt kommt sie aus dem Wasser und ist wieder da.

Für mich ist Undine eine sehr starke Frau, weil sie Macht über Männer hat und auch töten kann. Was hat Sie an der Rolle gereizt?
Paula Beer: Man hat eigentlich diese Geschichte der Meerjungfrau im Kopf, dieses Märchen, dieses zarte Mädchen. Sirenen und Nymphen sind auch sensible weibliche, erotische, sexuelle Wesen. Und das verbindet sich mit diesem Fluch: „Wenn du mich verlässt, werde ich dich töten.“ Da gibt es kein Ausweichen. Das sind diese Naturgesetze, die mit Undine einhergehen. Dass man diesen großen Märchen-Mythos ins Jetzt bringt, ähnlich wie Petzold das in Transit mit einer Welt gemacht hat, wo man nicht weiß: Ist das damals oder heute? Dadurch, dass das so eine Allgemeingültigkeit bekommt, werden auch hier große Themen nahbar. So habe ich mich auch vorbereitet: Ich habe viele Märchen gelesen, die sich mit Wasser und all diesen Wesen beschäftigen. Märchen sind auch dafür da, dass man sich das, was man an der Welt nicht versteht, zu erklären versucht. Dass es so viele Geschichten über Wasser gibt, zeigt, dass dieses Element den Menschen fasziniert. Ich fand es spannend, das ins heutige Berlin zu übersetzen. Der Film ist auch wie ein Traum, weil es so sehr um Liebe und Sehnsucht geht – obwohl Undine auch eine Mörderin ist. Wer weiß, wie viele Männer sie schon ertränkt hat, weil sie verraten wurde? Trotzdem geht es ums Geliebtwerden. Was ist denn diese Liebe, die nur die Menschen beherrschen? Dass es so sehr um bedingungslose Liebe geht, fand ich von Anfang an spannend.

Es gibt dann noch die schöne Anekdote, dass Sie einmal, unabhängig von „Undine“, in einer Besprechung mit Petzold gesagt haben, Sie müssten jetzt zum Tauchtraining …
Paula Beer: Ich hatte bei dem Dreh eines französischen Films, Le Chant du Loup, Tauchszenen. Ich fand das damals unheimlich, dieses Unter-Wasser-Sein, diese Tauchgeräte. Ich wollte mich dieser Angst stellen, weil so viele Menschen tauchen. Es kann doch nicht sein, dass die alle tauchen können und ich kriege den Rappel, wenn ich unter Wasser bin! Ich habe also in Vorbereitung auf den damaligen Dreh meinen Tauchschein gemacht, privat motiviert, angeschubst von einem Projekt. Und als ich dann zum Training musste, kam Petzold auf das Tauchen, zumal Christoph, die männliche Hauptfigur, Berufstaucher ist.

Wie schwierig war dann das Unterwasser-Shooting?
Paula Beer: Mit dieser vorherigen Erfahrung war es ganz einfach. Ich hatte auch Apnoe-Training, weil man auch ohne die ganze Apparatur unter Wasser ist. Wir hatten dieses Becken gebaut, komplett schwarz. Auf der einen Seite war die Schleuse, wo Christoph schweißt, und auf der anderen Seite war dieser Bogen aufgebaut mit den ganzen Wasserpflanzen. Es gibt auch Scheinwerfer, die man unter Wasser stellen kann. Plötzlich war man in dieser Märchenwelt. Das Tolle an diesen Tauchanzügen: Wenn man sich richtig auskennt, ist man schwerelos. Mit jedem Einatmen steigt man nach oben, mit jedem Ausatmen nach unten. Man bekommt wirklich das Gefühl, fliegen zu können. Plötzlich schwebt eine Filmcrew um dich herum – das war sehr, sehr schön.

Sie erwähnten vorhin, dass Sie in Vorbereitung auf den Film viel gelesen hätten. Haben Sie auch Filme geschaut, etwa „Ondine“ von Neil Jordan?
Paula Beer: Den habe ich mir bewusst nicht angeguckt. Wenn es zu nah ist, dann kriegt man zu präzise Bilder. Diese Märchen sind Geschichten ohne Bilder, und man macht sich dann die Bilder selber. Bei Transit habe ich den Roman angefangen und dann gemerkt, dass es mir nicht hilft. Im Buch ist es so, bei uns ist es so – da fangen Verklemmungen an. Christian hat uns ein paar Filme herausgesucht, 20.000 Meilen unter dem Meer zum Beispiel oder Unter den Brücken. Dadurch haben wir noch mehr verstanden, worum es ihm, dem Regisseur, geht.

Es gibt dann noch das schöne Gegengewicht im Film, der Beruf der Stadthistorikerin, die nichts Mythisches und Märchenhaftes mehr hat, sondern Fakten vermittelt. Wie haben Sie sich diese Rolle angeeignet, besonders mit den Vorträgen, die manchmal 16 Drehbuchseiten lang sind?
Paula Beer: Ich musste ein bisschen lachen, als ich das Drehbuch zum ersten Mal las. Der will mich doch ärgern! Das Tolle an den Texten: Sie sind so gut geschrieben, dass sie in sich die Chronologie der Stadt haben, mit Jahreszahlen, Namen, architektonischen Sachen. Undine macht das schon ein ganze Weile. Sie hält nicht zum allerersten Mal diesen Vortrag. Sie muss nicht nach Wörtern suchen, das ist ihr Dasein. Wenn man Undine dazu auch mythischer versteht, weiß sie das alles sowieso, weil sie die Geschichte Berlins miterlebt hat. Sie muss sich das nicht erarbeiten, sie muss nur den Vortrag auswendig lernen. Da ist vor allem Zeit wichtig, dass man sich die Texte peux à peux einarbeitet. Die Zeit hatte ich zum Glück.

Das ist jetzt Ihre zweite Zusammenarbeit mit Christian Petzold nach „Transit“. Was schätzen Sie an ihm?
Paula Beer: Ich mag generell Christians Arbeitsweise und seine Fähigkeit, eine Atmosphäre um sich herum zu schaffen. Weil er mit den Leuten schon sehr, sehr lange zusammenarbeitet, gibt es eine wahnsinnige Ruhe, die eine Konzentration auf das Projekt ermöglicht. Man redet dadurch offener miteinander, weil man sich kennt und vertraut, es ist ein geschützter Rahmen. Dadurch geht es sehr um die Sache und den Raum und darum, das, was da passiert, zu diskutieren oder zu suchen. Da ist seine Arbeitsweise einmalig. Er schafft es am effektivsten zu arbeiten, weil wir morgens im Kostüm proben. Dann schauen sich alle vom Team die Szene an. Wir werden in der Maske gut vorbereitet, dann wird gedreht. Christian macht immer nur ein oder zwei Takes. Das ist ein sehr angenehmes Arbeiten: So entspannt kann das vonstatten gehen und doch so konzentriert und auf den Punkt. Wenn man sich dann noch so gut versteht, macht das Riesenspaß.

Haben Sie auch schon mal Theater gespielt?
Paula Beer: Ich habe im Friedrichstadt-Palast angefangen. Das ist eine Riesenbühne, die haben auch ein Kinderensemble. Das ist etwas ganz anderes, als wenn man im Ensemble ein Stück spielt. Mich interessiert Theater sehr. Es ist ein ganz anderer Beruf, das Theaterschauspiel. Das vermisse ich manchmal beim Film, dass man in Kontakt mit dem Publikum ist. Eigentlich hat man nur die Premieren, bei denen man mitbekommt: Wie reagieren denn die Menschen auf das alles? Das fehlt mir. Deswegen macht man ja Filme, weil man Geschichten erzählen möchte. Im Theater hat man viel mehr Möglichkeiten, darauf zu reagieren, wie denn die Geschichte gerade verläuft, wie wir jeden Abend diese Geschichte neu erzählen. Das ist eine reizvolle Sache, vor der ich aber auch sehr viel Respekt habe, weil sie so anders ist.

Gehen Sie eigentlich gern ins Kino?
Paula Beer: Ja. In letzter Zeit habe ich es nicht so oft geschafft, aber ich gehe auch schon manchmal fünf Mal pro Woche. Es geht darum, zu sehen, was im Kino gerade passiert. Ich mag Kino einfach verdammt gerne.