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Filmkritik

Jackass Forever

| Jörg Schiffauer |
Die Rückkehr der titelgebenden Wahnsinns-Crew

Wenn man im Verlauf der Eröffnungssequenz gleich einmal gewahr wird, dass das Godzilla-artige Monster bei näherem Hinsehen eigentlich ein grün bemaltes Gemächt – genauer gesagt: jenes von Chris Pontius – ist, besteht kein Zweifel mehr darüber: Die berüchtigte „Jackass“-Truppe hat sich erneut versammelt, um die für sie typisch wahnwitzige Mischung aus halsbrecherischen Stunts, Streichen und Mutproben unterschiedlicher Couleurs zu absolvieren.

Begonnen hat alles im Jahr 2000 mit einer auf MTV ausgestrahlten Fernsehserie, die sich spätestens mit dem ersten „Jackass“-Kinoauftritt (2000) zu einer höchst lukrativen Franchise samt diverser Spin-Offs entwickelte. Etwas mehr als zwei Jahrzehnte später stellen Johnny Knoxville und seine Spießgesellen nun in Jackass Forever, dem mittlerweile vierten und angeblich letzten Film, ihren Sinn für Lausbubenhumor der rustikalen Sorte erneut unter Beweis. In bekannter Manier schießt man sich dann Fußbälle an den Kopf und Eishockey-Pucks in die Nüsse, lässt sich von Stieren auf die Hörner nehmen oder als menschliche Kanonenkugel in die Luft schießen – unsanfte Wasserlandung inkludiert. Auch die für „Jackass“ üblichen Ausflüge in den zugegeben grenzwertigen Fäkalhumor dürfen dabei nicht fehlen.

Ungeachtet so manch grauer Haare agieren Knoxville, Pontius und die anderen üblichen Verdächtigen der „Jackass“-Mannschaft – plus ein paar ähnlich wahnsinnige Neulinge – immer noch als bedingungslose Spaß-Guerilla, die sich weder um den so genannten guten Geschmack noch um Political Correctness schert. Und eben dieser kindliche Spieltrieb, mit dem sich die Beteiligten in all diese Unsinnigkeiten stürzen – inklusive der dabei in Kauf genommenen Selbstbeschädigungen – generiert die geradezu anarchistische Energie, die „Jackass“ antreibt. Ein Mechanismus, den Stefan Raab in „Schlag den Raab“ übrigens mit ähnlicher Intensität zur Anwendung gebracht hat. Ist das alles vernünftig? Nicht unbedingt. Macht das Spaß? You can bet on that. In diesem Sinn: Jackass Forever!