Robert Altmans Showbiz-Satire, 1976 mit dem Goldenen Bären prämiert, als schönes Mediabook
Mit der Erfindung des „Wilden Westen“ in der „wildesten Show von allen“, Buffalo Bills Westernzirkus, wird das moderne Showbusiness und zugleich US-Entertainment schlechthin geboren. Die Kamera in Altmans satirischem, episodischem Ensemblefilm scheint in den chaotisch anmutenden Szenerien rund um die Darbietungen – von einer „Cowboy Band“ angeführten Parade, dem Einritt verschiedener Ethnizitäten in die Arena, über das Nachspielen von Schlachtszenen , Cowboy-Techniken der Büffeljagd, traditionelle indianische Tänze, bis zu Auftritten der Kunstschützin Annie Oakley – die Personen der Handlung aufzuspüren, ihnen zu folgen, und selten erscheint der Einsatz des Zooms am ausgreifenden Schauplatz – Drehort: Stoney Indianerreservat in Alberta – so sinnvoll als auch ästhetisch wie hier. Als Häuptling Sitting Bull erstmals allein inmitten des Paradeplatzes sich zeigt, angekündigt als „the most murderous redskin alive“, lässt sein Anblick das Publikum auf den Tribünen eine Weile verstummen, in der die Zeit stillzustehen scheint und eine große Ferne der Geschichte sich ausbreitet.