Himmelfahrtskommando an Stätten der Antike
Der Film um einen Spezialeinsatz gegen die Wehrmacht im besetzten Griechenland wurde einer der großen Boxoffice-Erfolge der frühen sechziger Jahre und gilt als Genreklassiker, der in neunmonatiger Drehzeit auf Rhodos und in den Shepperton-Studios gefilmt wurde. Seinerzeit bereitete er den Boden für große Epen wie Lawrence of Arabia (1962) und Cleopatra (1963) und motivierte US-Studios, in britische Filme zu investieren.
Das Handlungsschema „Spezialkommando gegen übermächtigen Aggressor“ wurde in den Sechzigern und Siebzigern mehrfach erfolgreich variiert, etwa in The Dirty Dozen (1967) oder Where Eagles Dare (1968). Zum Katalog der Charaktere, die man neben Captain Mallory (Peck), einst „jugendlicher Gipfelstürmer“, zu dieser Mission auswählte, gehören der Veteran, der schon zu viel gesehen, als Messerspezialist im Spanischen Bürgerkrieg zu viel getötet hat, der verwundete Held, der zurückgelassen werden will, der amerikanische Immigrant, der als G.I. in seine Heimat zurückkehrt, ein zunächst etwas zynischer, unmilitärischer Sprengstoff-Experte, sowie zwei Partisaninnen. Auf der anderen Seite: the good German, the bad German, und diese eine sadistische Bestie. Spektakuläre Action, etwa eine nächtliche Havarie im Sturm oder das Bezwingen einer Küstensteilwand, wird immer wieder von diskursiven Szenen, auch um Verantwortung bei der Gewaltausübung im Krieg, durchsetzt. Dem britischen Regisseur J. Lee Thompson, der als Stückeschreiber anfing und im Zweiten Weltkrieg bei der RAF flog, öffnete dieser Film die Tür nach Hollywood; Gregory Peck als Ko-Produzent empfahl ihn für Cape Fear (1962). Für den ganz unwahrscheinlichen Erfolg der Mission, die Wehrmachtsfestung in der Ägäis pulverisiert zu haben, gab es den Spezial-effekte-Oscar. Das schöne Steelbook (4K-UHD+Blu-ray) bietet spannendes Bonusmaterial.