Dem Schriftsteller Olly macht seine jahrelang andauernde Schreibblockade schwer zu schaffen. Als er von seinem Freund James gebeten wird, dessen Trauzeuge zu werden, kommt diese Abwechslung gerade recht. Doch Olly muss sich ausgerechnet in die Braut verlieben.
Kontinuität und Berechenbarkeit stehen, wenn man diversen Meinungsumfragen Glauben schenken will, immer hoch im Kurs. Es lässt sich vermuten, dass die Produzenten von The Best Man derartige demoskopische Untersuchungen eingehend studiert haben – offeriert der Film doch hinsichtlich Handlung und Inszenierung eine wohltemperierte Vorhersehbarkeit, die man getrost als Anti-Stresstherapie empfehlen kann. Die diversen Elemente des Plots wie der von seiner Schreibblockade in allen Lebensbereichen beeinträchtigte Jungschriftsteller, der erst durch die Liebe auf den ersten Blick zur Braut seines Freundes wieder neue Energie schöpft, sind, inklusive aller anfallenden Verwicklungen und Verirrungen, altbekannte und bewährte Versatzstücke des Genres. Angesiedelt in der Gesellschaft von Londons Upper Middle Class spinnt die Inszenierung die Handlungsfäden von Beginn an entlang erwarteter Bahnen. Was grundsätzlich noch nicht gegen den Film sprechen müsste, zählt doch der Einsatz bewährter Elemente zu den Spielregeln gepflegten Genrekinos. Doch dessen Qualität wird durch die Virtuosität und Originalität, mit dem diese Elemente variiert werden, determiniert. Doch gerade daran mangelt esThe Best Man als typischem Genrefilm. Zwar weist der Film die eine oder andere gelungene Pointe auf, lässt auch den einen oder anderen humorvollen dramaturgischen Ansatz gelegentlich aufblitzen, doch schlussendlich bleibt es bei einem braven, routiniert abgespulten Pflichtprogramm in der Kategorie Romantische Komödie. Auch die schauspielerischen Leistungen passen in dieses Gesamtbild, reichen von einem routiniert sympathisch agierenden Protagonisten Olly (Stuart Townsend) über einen routiniert skurrilen Sidekick (Seth Green) bis hin zu einem routiniert langweiligen Rivalen (Steve John Sheppard). Dass die Inszenierung weitgehend vermeidet, in die Peinlichkeiten plumper Humoruntiefen abzugleiten und streckenweise sogar eine von charmanter Unbeschwertheit getragene Atmosphäre zu entwickeln vermag, muss da schon wieder als Plus vermerkt werden.
Wer also immer noch unter postweihnachtlichem Stress leidet, dem wird die allgegenwärtige Berechenbarkeit, die diesen Films durchzieht, möglicherweise als Balsam für die überspannten Nerven dienen.