20 Jahre Filmmagie: Die Neuauflage von Teil eins der Zauberlehrlings-Reihe punktet vor allem mit interaktiven Bonus-Features.
Diesen November wird es also wirklich zwei Jahrzehnte her sein, dass die erste Verfilmung von J.K. Rowlings Fantasy-Bestsellern rund um die Themen Magie und Pubertätsleiden in die Kinos kam. Gemeinsam mit der Lord of the Rings-Trilogie ein damals sehr, sehr einträgliches Geschäft für das Filmstudio Warner Bros. Der Start der Reihe, der gleich einmal Kassenrekorde brach, geriet unter der Regie von Chris Columbus (Home Alone, Mrs. Doubtfire) zwar eher konventionell: Zu große Treue gegenüber der Vorlage sorgt dafür, dass Harry Potter and the Philosopher’s Stone (Harry Potter und der Stein der Weisen) filmisch kaum eigene Akzente setzt. Zudem trug der Umstand, dass der Großteil im Studio gedreht wurde, zu einem etwas artifiziellen Look bei. Spätere Werke der insgesamt achtteiligen Saga, etwa Alfonso Cuaróns Harry Potter and the Prisoner of the Azkaban (2004), waren künstlerisch deutlich kreativer.
Allerdings funktioniert der Erstling, der mit gutem Ensemble – neben den damaligen Newcomern Daniel Radcliffe (der Harry mit jedem Teil besser in den Griff bekam), Rupert Grint (Ron) und Emma Watson (Hermione) ist britisch-irischer Schauspieladel wie Richard Harris, Maggie Smith, Robbie Coltrane und Alan Rickman mit dabei – sowie einem Score von John Williams punktet, durch ebendiese Treue immerhin ganz gut als Einführung in die Welt der Zauberschule Hogwarts.
Viele Potter-Aficionados werden heimkinomäßig zwar schon mit diversen Editionen versorgt sein, doch die Neuauflage von Harry Potter und der Stein der Weisen auf Blu-ray (2-Disc-Set) dürfte Fans mit dem interaktiven „Magical Movie Modus“ überzeugen: Auf einer eigenen Disc wird die Tonspur dabei von einem Kommentar des Regisseurs begleitet, der Anekdoten von den Dreharbeiten zum Besten gibt. Ein Beispiel: Der Beginn mit Baby-Harry konnte etwa nur durch den Einsatz von Drillingen, die sich im 20-Minuten-Takt abwechselten, bewerkstelligt werden; die 150-köpfige Crew musste zudem extrem leise agieren, um die Babys nicht zum Schreien zu bringen. Weiters tauchen immer wieder Glossar-Auszüge aus der Potter-Welt auf, die erklären, was beispielsweise ein Deluminator ist. Außerdem gibt ein Quiz zu allen möglichen Aspekten des Films – am Schluss sieht man dann, ob man ein Magier oder doch nur ein Zauberlehrling ist.
Die Bildqualität der getesteten Blu-ray (der Film erscheint auch als 4K Ultra HD und DVD) ist tadellos, inkludiert sind sowohl die Kinoversion (152 Minuten) als auch die um sieben Minuten längere Extended Version. Auf dem Blu-ray-Rücken prangt zudem die Inschrift „Jahr 1“, was sich im Sammlerregal ganz gut macht.