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Filmkritik

Mechanic: Resurrection

| Ralph Umard |
Jason Statham als Spitzentechniker des Tötens

Ein Profikiller hat seinen Job an den Nagel gehängt und führt ein geruhsames Leben. Da wird sein bester Kumpel gekidnapped. Um dessen Leben zu retten, muss der Mordprofi drei Männer töten, und zwar so, dass es wie ein Unfall aussieht. Dieses Handlungsgerüst aus Killer Elite (2011) wurde hier bei der Fortsetzung von The Mechanic (2011) eins zu eins übernommen. Wieder mit Jason Statham in der Hauptrolle, an Stelle des von Robert De Niro verkörperten Freundes gilt es nun, eine Geliebte (Jessica Alba) zu befreien. Auch sonst bietet Mechanic: Resurrection kaum Neues. Ein unbesiegbarer Superheld drei Mal auf einer „Mission Impossible“ rund um den Globus. Oberschurken handeln mit Waffen oder minderjährigen Sexsklavinnen, Schurkenstatisten werden reihenweise zusammengeschlagen oder wie Schießbudenfiguren abgeknallt. Und natürlich tickt auch wieder ein Zeitzünder.

Spannung kommt dabei kaum auf, denn man weiß ja, dass der Held immer gewinnt und sein Liebchen schließlich retten kann. Dabei ist sein Handlungsmotiv alles andere als überzeugend. Denn man nimmt einem kaltblütigen Killer wie dem „Mechaniker“ Arthur Bishop nicht ab, dass er sich nach einer Nacht im Bett so sehr in eine fremde Frau verliebt, dass er Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um sie aus den Klauen eines ehemaligen Jugendfreundes zu befreien – auch wenn sich die junge Dame im Berufsalltag rührend um Waisenkinder in Kambodscha kümmert. Hinzu kommt, dass es zwischen Statham und Jessica Alba nicht funkt, sie spielen die romantischen Szenen am Strand sichtlich bemüht.

Doch lässt man sich auf, dass komplett unwahrscheinliche Leinwandgeschehen gedankenlos ein, kann der vom deutschen Regisseur Dennis Gansel solide inszenierte Film durchaus Vergnügen bereiten. Die Kampfkunstszenen und Feuergefechte sind bestens choreographiert, die exotischen Schauplätze reizvoll. Der vor virilem Charisma strotzende Jason Statham findet als athletischer Spitzentechniker des Tötens erstaunliche Wege, seine Zielpersonen ins Jenseits zu befördern. (Wo in aller Welt bekommt er immer das High-Tech-Equipment und das Waffenarsenal her?) Femi Elofowuju Jr. gibt eine wirklich erschreckende, nach dem Vorbild Idi Amins gestaltete Schurkenfigur ab, Tommy Lee Jones sorgt als komisch kostümierter Mega-Gangster für Humor. Nur schade, dass Michelle Yeoh in einer kleinen Nebenrolle keine Gelegenheit erhält, ihre Kungfu-Künste zu demonstrieren.