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DVD/Blu-ray

SKYLIN3S

| Marc Hairapetian |
Action, Aliens und Amazonen: Handfester Genre-Mix im 1980er-Jahre Look

Langer Atem kann sich auch im B-Movie-Bereich auszahlen: Nach dem Überraschungs-Blockbuster Skyline (2010) und der Fortsetzung Beyond Skyline (2017) kommt nun SKYLIN3S – halt! – nicht in unsere Kinos, sondern gleich als Video-on-Demand beziehungsweise DVD und Blu-ray-Disc heraus. Leider muss man sagen, denn in vietnamesischen Lichtspielhäusern brach die Alien-Saga der US-amerikanischen Produzenten-Brüder Greg und Colin Strause, die den ersten Teil selbst inszenierten und nun schon zum zweiten Mal Liam O’Donnell den Vortritt auf dem Regiestuhl ließen, nach dem ersten Corona-Lockdown zum Jahreswechsel 2020/2021 Kassenrekorde.

Doch auch im Home Cinema ist der als Abschluss angekündigte, mit seinem offenen Ende aber nach einem weiteren Sequel förmlich schreiende Genre-Mix aus Science-Fiction, Horror und Fantasy durchaus sehenswert. Und dies obwohl – oder besser weil – er sich munter bei Klassikern wie Star Wars (1977), Aliens (1986), Predator (1987), Terminator 2 (1991) oder Independence Day (1996) bedient. Die aus dem zweiten Teil bekannte, inzwischen erwachsene Captain Rose Corley (Lindsey Morgan) verfügt über außerirdische Superkräfte. Deshalb gilt die Weltall-Amazone, deren Adoptiv-Bruder ein Außerirdischer namens Trent (Jeremy Fitzgerald) ist, als letzte Hoffnung der Menschheit. Ein Virus (sic!) sorgt nämlich dafür, dass ihr eigentlich freundlich gesonnene Alien-Hybriden zur Bedrohung werden. Rose stellt ein Elite-Team aus Söldnern auf und reist mit ihnen zur Welt der Pilots, um diese zur Räson zu bringen, koste es, was es wolle …

Es geht also mal wieder darum, nur noch kurz die Welt zu retten. Trotzdem kommt bei dieser altgedienten Story keine Langeweile auf. Nach einer 40-minütigen Einführung wird dem Zuschauer dann die restlichen 73 Minuten keine Verschnaufpause mehr gegönnt. Ein Kampf mit den Pilots folgt auf den nächsten. Auch in Sachen Atmosphäre kann SKYLIN3S punkten: Das liegt in erster Linie am etwas verwaschenen, sehr düsteren 1980er-Jahre-Video-Look, der sich den CGI-Tricks zum Trotz gerade zu wohltuend von all den hochauflösenden Ultra-HD/4K-Bildern abhebt, mit denen wir heutzutage überflutet werden. Auch der engagiert aufspielende Cast, dem neben Seifen-Oper-Prinzessin Lindsey Morgan (General Hospital, The 100) auch Rhona Mitra (Stargate Universe, Underworld – Aufstand der Lykaner), Jonathan Howard (World War Z, Sergeant Rex – Nicht ohne meinen Hund), Daniel Bernhardt (John Wick, Atomic Blonde), James Cosmo (Game of Thrones, Wonder Woman), Alexander Siddig (A Dangerous Man: Lawrence After Arabia, Stark Trek: Deep Space Nine) sowie Martial-Arts-Ikone Yayan Ruhian (The Raid, The Raid 2) angehören, kann sich sehen lassen. Neben der handfesten Action kommt auch der (Galgen-)Humor nicht zu kurz: Im Abspann sind missratene Szenen mit Versprechern integriert. Lediglich die für SF-Thriller typische Trommelmusik von Ram Khatabakhsh zerrt mitunter an den Nerven.