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Snøkino – Tromsø, Norwegen

Snøkino - Tromsø, Norwegen

| Daniela Sulz |

Schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug wird klar: Hier ist es nicht so kalt wie erwartet. Tromsø ist klimatisch trotz seiner Lage weit nördlich des Polarkreises ganz gut davongekommen. Im Jänner liegt die Durchschnittstemperatur bei  minus 6,5 Grad Celsius, was sich durch die Lage am Meer und den Wind trotzdem sehr kalt anfühlen kann. Extrem wird es nicht: Die Tiefsttemperaturen bleiben über  minus 20 Grad (Oslo zum Beispiel kommt auf minus 26).
Was Tromsø aber hat, sind rund zwei Monate Polarnacht – und die Abwesenheit der Sonne schafft gute Voraussetzungen für eine Open-Air-Leinwand während des Tromsø International Film Festivals, das dieses Jahr von 12. bis 18. Jänner stattfand. Es ist das größte Filmfestival in Norwegen.
Bis vor einigen Jahren war bereits die Leinwand an sich schon ein Hingucker. Sie wurde komplett aus Schnee gefertigt. „Leider kann das Wetter hier im Jänner recht mild sein – und eine halb geschmolzene Leinwand ist nicht gut“, erklärt Henning
Rosenlund, der stellvertretende Programmdirektor. Darum wird nun eine gewöhnliche Leinwand verwendet, der Name „Schneekino“ ist allerdings geblieben.
Auf dem Programm stehen vor allem Kurzfilme. Traditionsgemäß werden an einigen Tagen morgens (Polarnacht!) Filme für Kinder gezeigt, abends auch mal eine Dokumentation. Dieses Jahr fand das Kinder-Highlight am Samstag statt: Der Disney-Film Frozen, der tausende Zuseher, vor allem natürlich Familien, anlockte. Warm in Skianzüge eingepackt, machten die Minusgrade den Kindern eindeutig nichts aus.