Kino aus Österreich mit vitaler Besetzung: Die Existenz des spielsüchtigen Kurt gleicht einer Sackgasse. Ein Würfel soll System in sein Leben bringen, doch Kurt driftet dahin, bis der Wahn ihn einholt.
Kurt (Georg Friedrich) ist Mitte 30, blond, schlank, arbeitslos – und spielsüchtig. Er hat Schulden, lebt in den Tag hinein. Auf der Suche nach dem großen Glück streift er durch Wien, seine Tage strukturieren sich durch Geld-Verlieren und Geld-Besorgen. Doch eines Tages verändert sich sein Leben, als er im Fernsehen einen Bericht sieht, in dem Würfel in musikalische Kompositionsprozesse einbezogen werden: Trotz der zufälligen Zusammensetzung von Tönen bleibt Harmonie bestehen. Ab diesem Zeitpunkt lässt Kurt einen Würfel seine täglichen Entscheidungen treffen, im Glauben, ein System für sein ungeordnetes Leben gefunden zu haben. Doch das Spiel wird zum Wahn.
Die Folgen von Kurts Spielsucht: eine verlorene, weil verlogene Beziehung zu seiner Freundin, ein distanziertes Verhältnis zum Vater, ein Leben am Limit und ohne Halt. In unterkühlten, bläulichen Bildern werden Irrsinn und Ausweglosigkeit des Antihelden präsentiert. Rien ne va plus?
Mitnichten. Denn Antonin Svobodas Spiele leben beschränkt sich nicht nur darauf, die statische Tristesse des Milieus abzubilden. Er fragt auch danach, ob Menschen wie Kurt eine Chance auf Veränderung haben. Was muss passieren, bis sich Läuterung einstellt? Kurt beginnt seine Situation zu überdenken, als er die drogensüchtige Tanja (Birgit Minichmayr) kennen lernt. Das Paar fährt nach Znaim, besucht das Casino und mietet sich in einer billigen Pension ein. Dort verbringen sie einige Tage mit Sex und Drogen, bis der Würfel „entscheidet“, dass ihre Beziehung nicht von Dauer sein werde.
Eine gelungene Schlusssequenz in Form einer Rückschau mit der Wiederholung einer bereits bekannten Szene: Kurt sitzt im Auto und „erwürfelt“ sich eine neue Realität. Für jede mögliche Augenzahl von 1 bis 6 wird ein neuer, variierter Fortgang der Handlung dargestellt. Kurts Wahn ist zu seiner Wirklichkeit geworden.