Ein verliebter Riesenaffe, rivalisierende Großfamilien und die Fersenschlitzer. Ein Überblick.
Um Weihnachten herum wird’s meistens romantisch oder komisch oder beides zusammen. Das nennt man dann Romantische Komödie, und dafür gibt es Spe-zialisten und Spezialistinnen hinter und vor der Kamera. Eine solche ist Reese Witherspoon, wie sie schon in Legally Blonde und Sweet Home Alabama bewiesen hat. Diesmal spielt sie eine Ärztin, die tödlich verunglückt (nicht komisch) und als Geist wiederkehrt. In ihrer Wohnung wohnt mittlerweile Mark Ruffalo, und so können die Irrungen und Wirrungen ihren Lauf nehmen. Der Film heißt Solange du da bist (Just Like Heaven) (Verleih: UIP).
Ebenfalls um Liebe, wenn auch ein bisschen grimmiger, geht es in The Family Stone – Verloben verboten (Verleih: Centfox). Der Sohn der Künstlerfamilie Stone bringt zu den Feiertagen seine New-York-Businesslady-Verlobte mit nach Hause. Leider findet die junge Dame nicht das Gefallen ihrer zukünftigen In-Laws unter dem Vorsitz von Diane Keaton und Craig T. Nelson. In ihrer Not ruft sie ihre Schwester an, damit diese ihr zu Hilfe eilt. Das garantiert weitere Turbulenzen, ganz besonders deshalb, weil diese von Sarah Jessica Parker gespielt wird.
Romantisch, wenn auch nicht gerade eine Komödie, war auch das Original von King Kong (1933), als der gigantische Affe sich in die schöne Ann Darrow (Fay Wray, die gut siebzig Jahre später die Viennale besuchte) verliebte. Diesmal wird Ms. Darrow von der überaus schätzenswerten Naomi Watts gespielt. Wie man mit 200 Millionen Dollar ein herzzerreißendes Melodram macht, hat James Cameron mit Titanic vorgeführt, jetzt ist Boxoffice-Konkurrent Peter Jackson an der Reihe. Ob seine Version von King Kong (Verleih: UIP) doppelt so gut wird wie das Original, werden wir sehen, doppelt so lang ist sie auf jeden Fall.
Bleiben wir in Neuseeland und beim Geld ausgeben: Disney hat Shrek-Regisseur Andrew Adamson mit einer prall gefüllten Brieftasche ans schönste Ende der Welt geschickt, um dort Die Chroniken von Narnia (Verleih: Buena Vista) zu drehen, nach der beliebten Kinderbuch-Serie des nordirischen Autors C. S. Lewis. Nicht nur die Monumentalität und der Drehort gemahnen an Jacksons Herr-der-Ringe-Verfilmung, sondern auch die absonderlichen Figuren, denen vier Kinder auf ihrer fantastischen Reise ins Land Narnia begegnen – der Fersenschlitzer zum Beispiel.
Ende des Jahres kommt Cheaper by the Dozen 2 (Verleih: Centfox) ins Kino. Die 14-köpfige Baker-Familie macht Urlaub an einem idyllischen See, bis sie mit der fast ebenso zahlreichen Sippschaft der Murtaughs in einen absurden Wettstreit tritt. „2“ ist das Sequel zu „1“, das 2003 ziemlich erfolgreich war. Diesmal führte Adam Shankman Regie, ehe er sich an das Remake von John Waters’ Hairspray (1988) macht. Hmmm…
Patrice Chéreaus Gabrielle – Liebe meines Lebens (Verleih: Constantin) ist eine recht freie Adaption von Joseph Conrads Kurzgeschichte The Return und handelt von einem Ehepaar im Paris des Jahres 1912, dessen eher lieblose Beziehung plötzlich in Bewegung gerät, als die Frau (Isabelle Huppert) ihrem Mann (Pascal Greggory) in einem Brief ankündigt, sie werde ihn wegen eines Anderen verlassen, jedoch am Abend unvermutet zurückkehrt. Chéreau verwendet Zwischentitel und andere Stummfilmelemente und erweitert Conrads Perspektive, die fast ausschließlich die des Ehemannes war. Wie seine letzten Filme (Intimacy, Son frère) ist auch dieser ein Kammerspiel, das sich im Wesentlichen zwischen zwei Leuten begibt.
Katzenball von Veronika Minder (Verleih: identities Distribution) ist ein Zeitdokument über eine „andere“ Schweiz abseits von Emmentaler, Uhren und Schokolade: die Erinnerungen von fünf lesbischen Frauen aus verschiedenen Generationen, die Einblick in ihr Leben geben, Persönliches und Historisches erzählen, Anekdoten und nicht wenige Bonmots liefern.
Ursprünglich von Steven Spielberg mit Maggie Cheung geplant und nun von Rob Marshall mit Zhang Ziyi umgesetzt, ist Memoirs of a Geisha (Verleih: Warner) die Verfilmung von Arthur Goldens Bestseller. Die Idee, die meisten Japaner und Japanerinnen mit chinesischen DarstellerInnen (darunter die beiden großen Diven Michelle Yeoh und Gong Li) zu besetzen, ist, nun, etwas gewagt, aber in Hollywood hat man es da nie so genau genommen.
Spielberg selbst hat sich inzwischen Anderem gewidmet: In Munich (Verleih: UIP) geht es um den katastrophalen Anschlag bei den Olympischen Spielen 1972, als palästinensische Terroristen elf israelische Sportler und Trainer töteten. Eric Bana spielt einen Mossad-Agenten, der den Auftrag bekommt, mit seinem Team die Terroristen und deren Hintermänner zu exekutieren. Aber dieser Film steht auf/in einem anderen Blatt: Im Februarheft von ray.