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Meuko! Meuko!
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donaufestival | Gewinnspiel

Zusammen anders werden

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Das donaufestival und seine audiovisuellen Reisen ins Wesensfremde

An den Wochenenden vom 19. bis 21. sowie vom 26. bis 28. April veranstaltet das donaufestival 2024 Musik, Performance, Kunst, Film und Diskurs in Krems an der Donau. An unterschiedlichen Spiel- und Erfahrungsorten widmet sich das Festival dieses Jahr dem thematischen Motto „Community of Aliens“: Es geht also um gemeinschaftliche, auch gemeinnützige Potenziale von Fremdheit, von Ent- und Verfremdung, in gegenseitiger Durchdringung von Selbst, Anderen und der Natur. Es braucht sie dringend, die Kräfte der Vermittlung und Grenzauflösung, musikalisch sind dies diverse energetische Acts wie die Immersions-Techno-Künstlerin Meuko! Meuko!, die experimentierfreudige Rapperin Aunty Rayzor, die neue österreichische Doom-Metal-Supergroup EAERES, das mythische, futuristische Elektronik-Projekt Dopplereffekt oder die Alternative-Rocker The Jesus and Mary Chain, die soeben ihr achtes Album veröffentlichten. Jenny Hval tritt interdisziplinär auf und titelt: „I want to be a machine“.

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In Joshua Serafins Performance „VOID“ löst ein mysteriöses Zukunftswesen von Ambient-Noise und Gitarre beschallt die Fesseln der Gegenwart. Mica Levi, eine der spannendsten heutigen Filmscore-Komponistinnen (zuletzt The Zone of Interest), gestaltet gemeinsam mit Leisha Thomas Live-Klänge zu Eve Staintons Performance „Impact Driver“. Während dort auf der Bühne Funken des Schweißens sprühen, hantiert das Medienguerilla-Filmkollektiv Total Refusal gesellschaftskritisch mit Instrumenten der Videospiel-Welt, hier unter dem Titel „Sons and true sons“ in Form einer Live-Gaming-Lecture im Kinosaal. Im Kino im Kesselhaus ganz „klassisch“ auf der Leinwand zu sehen: The Exiles (R: Kent Mackenzie), ein Ende der Fünziger mit Laiendarstellern gedrehtes, 1961 in Venedig uraufgeführtes, dann Jahrzehnte ungesehenes, beeindruckendes Werk über eine Gruppe nach Los Angeles gezogener Native Americans; ebenfalls Gerd Kroskes nicht kontroversenfrei rezipierter Dokumentarfilm SPK Komplex (2018), der die auflehnende Arbeit des Sozialistischen Patientenkollektivs, welches 1970 in Heidelberg einen radikalen Gegenentwurf zu menschenfeindlicher Psychiatrie realisierte, sowie dessen Verbindungen zur RAF und harte Bestrafung durch den deutschen Staat thematisiert.